Nachdem unsere Schule sehr lange weitgehend von positiven Coronafällen verschont wurde, traf es nun auch die Weiß-Ferdl-Schule. Seit einigen Tagen werden zwei Klassen (5a und 9a) während ihrer Quarantäne von ihren Lehrern in Distanzunterricht beschult.
Da uns dies – anders als im März – nicht überraschend traf, wurden die Schülerinnen und Schüler bereits seit Anfang des Jahres auf das Lernen daheim vorbereitet.
Homeschooling – unverhofft aber nicht unvorbereitet
Für die Klasse 5 a ist hierbei das Hauptmedium der „Schulmanager“. Mit diesem Schulprogramm werden die Eltern und Schüler über alles Schulische auf dem Laufenden gehalten. Die Lehrer kommunizieren mit Eltern, Schülern und Kollegen über die „Nachrichten-Funktion“, Unterrichtsmaterialien werden über die „Lernen-Funktion“ übermittelt. Dank der guten Vorarbeit, vor allem auch durch unsere Fachlehrer im Fach Wirtschaft und Informatik, beherrschen die Schüler alle Funktionen des Schulmanagers und finden sich gut zurecht. So können sie ihre Materialien einsehen, Nachrichten schicken und Abgabetermine einhalten.
Um 8 Uhr wird täglich ein Tagesplan in den Schulmanager gestellt. Dieser enthält alle Fächer, die an diesem Tag auch im normalen Unterricht gegeben werden. Anschließend treffen sich Frau Schöler und Frau Troll mit ihrer Gruppe zu einer verpflichtenden Videokonferenz. Diese Videokonferenz dient als „Guten Morgengruß“ und als Gesprächskreis. Hierbei können die Schüler zunächst ihre Sorgen und Ängste loswerden, aber auch einfach nur alltägliche Dinge besprochen werden. Anschließend wird der Tagesplan durchgegangen und erste Fragen geklärt. Ist dies geschehen, macht sich jeder Schüler eigenständig an die Arbeit. Durch das Bereitstellen verschiedener Arbeitshilfen wird das Homeschooling für die Schüler abwechslungsreich gestaltet. Dazu gehören beispielsweise Erklärvideos, Bastelanleitungen, Audiodateien und gemeinsames Lesen.
Die Lehrer sind währenddessen über den Schulmanager erreichbar, so dass sie auch mit einzelnen Schülern kurzfristig eine Videokonferenz abhalten können, um ihnen bei Fragen weiterzuhelfen.
Um 11:00 Uhr findet erneut eine verpflichtende Videokonferenz für alle Schüler statt, im Zuge derer sie weitere Fragen stellen, Lösungsvorschläge präsentieren und ihre Arbeitsergebnisse vorstellen.
Bis 15:30 Uhr muss jeder Schüler seine Ergebnisse mit Hilfe der Abgabefunktion im Schulmanager hochgeladen haben. Ist dies geschehen, erfolgt ein zeitnahes Feedback der Lehrerinnen. Bei Schwierigkeiten wird telefonisch Kontakt mit den Eltern oder Schülern aufgenommen.
Bis jetzt fällt das Fazit von Frau Schöler und Frau Troll sehr positiv aus. Die meisten Schüler arbeiten durchwegs motiviert an ihren Aufgaben, geben verlässliche Rückmeldung und laden ihre Arbeitsergebnisse täglich hoch. Trotz der schwierigen Umstände, nimmt die Klasse sich auch Zeit für ihre Adventsgeschichte und versucht etwas Weihnachtsstimmung aufzubauen. Außerdem wird zeitgleich an einem Projekt in Zusammenarbeit mit dem Alten- und Pflegeheim St. Klara in Altötting gearbeitet. Auch wenn die Zeit der Quarantäne für alle Beteiligten eine große Herausforderung darstellt, hat das Homeschooling den Zusammenhalt der Klasse noch verbessert. Alle Beteiligten haben erkannt: Nur zusammen sind wir stark!
Homeschooling – die etwas andere Vorbereitung auf den Quali
Nach der 5. Klasse hat es dann kurz darauf auch die 9a betroffen und so werden die Schülerinnen und Schüler der Abschlussklasse kurzzeitig im Distanzunterricht auf die bevorstehenden Prüfungen vorbereitet.
Dabei beginnt jeder Arbeitstag um 08:00 Uhr mit einem kleinen „Weckruf“ der Lehrkraft, die entsprechend des regulären Stundenplans in der ersten Stunde die Klasse unterrichtet. Arbeitsaufträge werden freigeschaltet und die Jugendlichen erhalten einen kurzen Überblick der Aufgaben sowie aufmunternde Worte, die helfen sollen, in einen neuen Tag zu starten. Jeder hat dann bis 15:30 Uhr Zeit, die Aufträge seinem individuellen Tempo entsprechend und in beliebiger Reihenfolge zu bearbeiten. Um einen möglichst abwechslungsreichen Arbeitstag zu gestalten, werden alle Fächer unterrichtet und verschiedene Methoden der Erarbeitung eingesetzt. Übungen in Mathe, Deutsch und Englisch, Erklärvideos, Dokumentationen sowie Rechercheaufgaben oder auch das Kochen für Soziales gehören über die Woche verteilt dazu. Wurden die Aufgaben gelöst, laden die Heranwachsenden schließlich täglich alle Ergebnisse in die Schul-App. Kommt es zu Schwierigkeiten bei einzelnen Aufträgen, können die Jugendlichen über die Nachrichtenfunktion Fragen stellen und werden auf diesem Weg über den gesamten Vormittag durch die Lehrkräfte betreut.
Als bevorzugtes Arbeitsmedium hat sich die Klasse bereits im Voraus auf den „Schulmanager“ geeinigt, sodass nach einigen Testläufen nun keine Probleme bestehen und jeder sicher damit umgehen kann. Den Klassenleiterinnen Sandra Klinger und Maria Ziegleder ist es dabei besonders wichtig, dass die gewohnte Arbeitszeit der Ganztagsklasse eingehalten wird und die Heranwachsenden in ihrem gewohnten Rhythmus arbeiten. Zudem ist es ein großes Anliegen, dass die Zeit möglichst effektiv genutzt wird. Jede Schülerin und jeder Schüler bekommt daher ein individuelles Feedback zu ihren/seinen Ergebnissen, die z. T. von den Lehrkräften korrigiert, in jedem Fall aber auf Vollständigkeit kontrolliert werden. Darüber hinaus gehört es aber, wie im Regelunterricht auch, täglich dazu, die eigenen Ergebnisse selbstständig mithilfe von zur Verfügung gestellten und kommentierten Lösungen zu verbessern und auch diese Verbesserung den Lehrkräften vorzulegen.
Nach einer Woche im Distanzunterricht fällt das Fazit der beteiligten Lehrkräfte durchwegs positiv aus. Alle Schülerinnen und Schüler arbeiten fleißig und sind sehr bemüht, die Aufträge ordentlich und gewissenhaft zu erledigen. Doch neben den schulischen Herausforderungen ist nicht zu vernachlässigen, dass die Jugendlichen auch verunsichert sind und oft Fragen zur aktuellen Situation haben. Aus diesem Grund wird regelmäßig auch der persönliche Kontakt zu jedem Klassenmitglied gesucht, denn unter diesen Umständen sind sich alle einig: Wir schaffen das nur gemeinsam!