Im Klassenrat wurden durch die Schüler Ideen zu dem Projekt „Voll sozial“, an dem die Klasse 6a teilnahm, gesammelt und im Anschluss über die Möglichkeiten abgestimmt. Die Abstimmung war eindeutig und somit war schnell klar, dass die Klasse gerne Zeit mit älteren Menschen verbringen möchte.
Während die Klassenleiterin, Frau Steinhuber-Hinterstoisser, den Ablauf und die Termine mit dem Seniorenzentrum des BRK in Altötting koordinierte, gestaltete die Klasse selbständig das Rahmenprogramm für die gemeinsame Zeit.
Im Seniorenzentrum in Altötting sind die Bewohner auf drei Stationen verteilt, weshalb die Klasse ebenfalls in drei Gruppen aufgeteilt wurde. Jede Gruppe wurde für den Verlauf des Projektes einer Station fest zugeteilt.
Motiviert und mit Kuchen, Spielen, Musikinstrumenten und Büchern ausgerüstet marschierte die Klasse an vier Freitagen ins Seniorenzentrum, um Zeit mit den Bewohnern zu verbringen.
Die Besuche waren sehr prägend und emotional für die ganze Klasse. Die Kinder waren motiviert und euphorisch die Bewohner kennenzulernen, um mit ihnen gemeinsam den Vormittag zu verbringen. Es gab in der Klasse klare Vorstellungen, wie der Besuch ablaufen würde. Jedoch wurden die Kinder schnell mit der Realität konfrontiert. Manche Bewohner waren demenzkrank und wieder andere hatten schwere körperliche Beeinträchtigungen. Deshalb mussten die Kinder zu Animatoren werden und den ersten Schritt wagen, um in Kontakt mit den älteren Menschen zu treten. Diese ungewohnte Rolle und der Gesundheitszustand einiger Bewohner mussten erstmal von der Klasse verarbeitet werden. So war der Start auf allen Stationen etwas holprig für die Kinder. Nach kurzer Zeit tauten Schüler sowie Bewohner auf und fanden einen Zugang zueinander. Die Kinder lauschten den Erzählungen der Bewohner, die unter anderem von ihrer Kindheit, der Schulzeit und den erlebten Kriegserfahrungen berichteten, was natürlich sehr beeindruckend für die Kinder war. Insbesondere im Kontext zu der heutigen Zeit. Im Ausgleich führten die Schüler die Senioren ins digitale Zeitalter und weihten sie in die Geheimnisse ihrer Handys ein. Auf diese Weise entstand nicht nur ein Selfie.
Ein weiteres Highlight für die Senioren war das gemeinsame Musizieren mit der Klasse. Bei dem Lied „die Vogelhochzeit“ klatschten und sangen alle kräftig mit.
Bei jedem Besuch fiel es den Kindern leichter, unbeschwerter mit den Senioren umzugehen. So aßen sie zusammen Kuchen, lasen den Senioren aus ihren Lieblingsbüchern vor, lösten gemeinsam Rätsel und spielten Gesellschaftsspiele.
Nach jedem Besuch gab es intensive Gespräche mit der Klassenleiterin und dem Sozialarbeiter, Herrn Eder-März, da den Kindern einiges auf der Seele lag oder sie einfach ihre Erfahrungen austauschen wollten.
Insgesamt war es ein sehr emotionales und herzerwärmendes Projekt. Die Kinder konnten in dieser Zeit viele Erfahrungen sammeln und haben für ihre Herzlichkeit viel von den Senioren zurückbekommen. Ursprünglich wollte die Klasse das Projekt nach Pfingsten wiederholen, um gemeinsam die Sonne genießen zu können, was jedoch durch CORONA leider nicht realisierbar ist.
Allerdings haben einige Kinder den Bewohnern zu Ostern postalisch Grüße zukommen lassen. Dabei versandten die Schüler selbstgemalte Bilder oder kurze Briefe.